Dokumentation LHS - Kapitel 11

In den vorangegangenen Kapiteln wurde der Wirtsrechner installiert und weitgehend eingerichtet. Shellskripte erleichtern den Start des Systems und ermöglichen regelmäßige Sicherungen des virtuellen LHS-Gastsystems.

Jetzt muss der LHS (Linux Home Server) mit der erforderlichen Software ausgestattet werden, um als Datei- und Druckserver eingesetzt zu werden.

Tabellarische Übersicht der Installationsschritte 1 bis 46.

Zunächst wird der Wirtsrechner m3n78 neu gestartet.

An den Wirtsrechner wird - vor oder nach dem Einschalten - ein USB-Stick angeschlossen.

Auf dem USB-Stick muss eine Datei mit dem Namen passphrase.txt vorhanden sein.

Diese Datei muss die Passphrase für /dev/mapper/vg1-sec enthalten.

Per Skript startlhs.sh wird diese Datei zum Start benutzt.

Status des virtuellen Gastsystems prfüfen mit:

   vserver-stat

Anzeigen des Startprotokolls:

   less /var/log/autostart

Die Schritte des Startvorgangs können in der Protokolldatei /var/log/autostart verfolgt werden.

Interaktiv in das virtuelle Gastsystem wechseln:

   vserver lhs enter

Sprachunterstützung installieren:

   aptitude install locales

Sprachunterstützung für Deutscheinrichten:

   dpkg-reconfigure locales

Zu generierende Standorteinstellungen: de_DE.UTF-8

Standard-Standorteinstellung für die Systemumgebung: de_DE.UTF-8

Erstellen Sie die Skriptdateizur Installation von Softwarepaketen auf dem LHS.

Im Gastsystem:

   mkdir  /root/bin
   mcedit /root/bin/aptbasis.sh

Vom Wirtsrechner aus:

   mkdir  /var/lib/vservers/lhs/root/bin
   mcedit /var/lib/vservers/lhs/root/bin/aptbasis.sh

Installationsskript für Softwarepakete im Gastsystem (LHS) starten:

   cd ~/bin
   sh aptbasis.sh

Auswahl der zu installierenden Softwarepakete bestätigen mit: y

Das Herunterladen nimmt - je nach Übertragungsleistung - geraume Zeit in Anspruch.

Anschließend sind grundlegende Konfigurationseinstellungen vorzunehmen, z.B. für Postfix.

Allgemeine Art der Postfix-Konfiguration: nur lokal

Vorläufig dient Postfix nur dem Mail-Transport im lokalen Heimnetzwerk.

System-E-Mail-Name: homenet.local

Das ist der Domänenname des lokalen Heimnetzwerkes.

An der Paketverwendungserfassung teilnehmen: Nein

Die Einstellung kann auf Wunsch jederzeit geändert werden.

Arbeitsgruppen-Name des Samba-Servers: HOMENET

Der Samba-name orientiert sich am Domänennamen des Heimnetzwerkes.

Soll smb.conf so abgeändert werden, dass [...] WINS-Einstellungen verwendet werden: Nein

Webserver automatisch für phpmyadminkonfigurieren: apache2

Kontrolle der Speicherplatzbelegung:

   df
Kontrolle der aktiven Netzwerkdienste:
   netstat -ln --tcp --udp

Unter anderem ist der Namensauflösungsdienst (dns) auf Port 53 aktiv.

Test der Namensauflösung von einem anderen Rechner aus:

   nslookup m3n78 192.168.1.121
   nslookup 192.168.1.120 192.168.1.121

Auswahl des Lieblingseditors:

   update-alternatives --config editor

Nachkonfiguration ausgewählter Softwarepakete:

   dpkg-reconfigure adduser postfix

Wünschen Sie systemweit lesbare Home-Verzeichnisse: Nein

Die Basis-Konfiguration für Postfix wurde bereits zuvor durchlaufen.

Jetzt werden die Einzelheiten festgelegt.

Allgemeine Art der Postfix-Konfiguration: nur lokal

Festlegung wie bereits zuvor erfolgt.

System-E-Mail-Name: homenet.local

Festlegung wie bereits zuvor erfolgt.

Empfänger von E-Mails an Root und Postmaster: main

Systemnachrichten gehen an den Hauptbenutzer.

Weitere Rechner, für die E-Mail akzeptiert werden soll:

lhs.homenet.local, m3n78.homenet.local, homenet.local, localhost

Es werden E-Mails von allen Rechnern im lokalen Homenetzwerk angenommen.

Synchrone Aktualisierungen der E-Mail-Warteschlange erzwingen: Nein (Vorgabewert)

Lokale Netze: 127.0.0.0/8 192.168.1.0/24

Der Adressbereich für das lokale Heimnetzwerkwerk muss hinzugefügt werden.

Möchten Sie Procmail zur lokalen E-Mail-Zustellung nutzen: Ja (Vorgabewert)

Maximale Postfachgröße: 51200000 Bytes

Zeichen für lokale Adress-Erweiterung: + (Vorgabewert)

Zu verwendende Internetprotokolle: ipv4

Damit ist dpkg-reconfigureabgeschlossen.

Postfix-Konfiguration manuell bearbeiten:

   editor /etc/postfix/main.cf

Der smtp-Dienst soll nicht auf den lokalen Rechner beschränkt werden.

Passen Sie in main.cf den Parameter inet_interfacesan:

   inet_interfaces = all

Als nächstes ist der Webserver Apache zu optimieren.

   editor /etc/apache2/apache2.conf

Passen Sie die Parameter für mpm_prfork_module an:

   StartServers          1
   MinSpareServers       1
   MaxSpareServers       2
   MaxClients           20

Statt mit fünf Arbeitsprozessen startet der Webserver jetzt mit einem Prozess.

Die maximale Zahl der Arbeitsprozesse wird auf 20 begrenzt.

Beim Betrieb der Datenbank kann zunächst auf die Storage-Engine für InnoDB verzichtet werden.

   editor /etc/mysql/my.cnf

Dazu wird im Abschnitt [mysqld] folgender Parameter aktiviert:

   skip-innodb

Es genügt, vor dem Parameter das Kommentarzeichen # zu entfernen.

Öffnen Sie die Samba-Konfigurationsdatei zur Bearbeitung:

   editor /etc/samba/smb.conf

Im Abschnitt [global] wird der Servername eingetragen:

   netbios name = LHS

Auf die Freigaben der Home-Verzeichnisse kann gemäß Voreinstellung nur schreibgeschützt zugegriffen werden.

Zur Aktivierung des Schreibzugriffs wird im Abschnitt [homes] eine Änderung vorgenommen:

   read only = no

Achten Sie darauf, diesen Wert nur im richtigen Abschnitt zu ändern.

Überprüfen Sie die Samba-Einstellungen mit dem Programm testparm.

Anschließend ist für den Server ein Hauptbenutzer einzurichten.

   useradd -c "Hauptbenutzer" -m main
   passwd main
   smbpasswd -a main

Der Hauptbenutzer soll administrative Befugnisse erhalten.

Starten Sie dazu:

   visudo

Das Programm visudo bearbeitet die Datei /etc/sudoers.

Tragen Sie folgende Zeilen ein:

   %sudo  ALL=NOPASSWD: ALL
   %admin ALL=(ALL)     ALL

Bedeutung:
Mitglieder der Gruppen sudo und admin können Programme als Administrator root ausführen.

Mitglieder der Gruppe admin werden dabei nach ihrem eigenen Passwort gefragt.

Mitglieder der Gruppe sudo brauchen kein Passwort eingeben.

Die Gruppe admin muss noch angelegt werden:

   groupadd -r admin

Der Hauptbenutzer wird dieser Gruppe hinzugefügt:

   adduser main admin

Anzeigen der Gruppenmitgliedschaften des Hauptbenutzers:

   id main

Verwandeln wir uns testweise von root in main:

   su main

Anschließend verwandeln wir uns von main in root:

   sudo su

Dabei muss der Hauptbenutzer sein eigenes Passwort eingeben, nicht das von root.

Prüfung, ob wir root sind:

   id

Ändern wir testweise das Passwort des Administrators root:

   passwd
Man kann jetzt den zuvor mit vserver lhs enter betretenen Server wieder verlassen.
   exit

Vor Durchführung der letzten Installationsarbeiten am LHS erfolgt ein Neustart des Gastsystems:

   vserver lhs restart

Weiter mit Kapitel 12

Diese Übersicht ist Bestandteil der Dokumentation zum Linux Home Server.

Stand der Angaben: Dezember 2008.

Bitte beachten Sie auch das Impressum.